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FAQ
- Frequently Asked Questions |
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HGF
- Häufig gestellte Fragen |
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zur |
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Psychologie
der Persönlichen Konstrukte |
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Was
ist die
Psychologie der Persönlichen Konstrukte? |
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Der
US-amerikanische Psychologe und Psychotherapeut George A. Kelly
veröffentlichte Die
Psychologie der
Persönlichen Konstrukte 1955 als neuartigen Ansatz in der
Psychologie, der die Bedeutungen,
die Menschen anderen Personen, Situationen, Ereignissen zuschreiben, in
den Vordergrund stellt. Diese Bedeutungen, als dem/der Einzelnen eigene
Interpretationen der Welt - daher als seine/ihre "persönlichen
Konstrukte" bezeichnet - sind nicht nur unverbindliche Vorstellungen
("Kognitionen"), sondern sie dienen auch als (selbsterstellte)
Handlungsanleitungen im Umgang mit den Anforderungen (und
Herausforderungen), die das Leben an jede/n einzelne/n stellt. Die
Psychologie der Persönlichen Konstrukte (abgekürzt PPK, oder
auch PCP, von Personal Construct Psychology) ist daher mehr als eine
(von mehreren) "kognitive Theorie der Persönlichkeit" (wie
manchmal dargestellt), sondern erhebt einen umfassenderen Anspruch als
psychologische Theorie des menschlichen Seins und Handelns.
Während die zeitgenössische Psychologie in erster Linie
bestrebt ist, allgemeingültige
Gesetzmäßigkeiten zu entdecken und zu beschreiben und
insofern ein "nomothetisches" Erkenntnisinteresse hat (von griech. nomos = "Gesetz"
abgeleitet, nach
einer auf den Philosophen Windelband zurückgehenden
Kennzeichnung),
das zunehmend auch auf mögliche biologische Wurzeln des Verhaltens
gerichtet ist, interessiert sich die PPK mehr für die Sicht des -
natürlich in
soziale Zusammenhänge eingebetteten - Individuums auf
die Welt und
läßt sich daher im Windelbandschen Sinne eher als
"idiographisch" (idios =
griech. "eigen", meint das Besondere oder Spezifische)
charakterisieren.
Kelly entwickelte jedoch auch ein Verfahren zur empirischen Erfassung
persönlicher Konstrukte, die Repertory
Grid-Technik, die heute auch bei Forschern und Praktikern
Interesse findet, die sich nicht der Theorie der
persönlichen Konstrukte verpflichtet
fühlen. Der idiographische, individuumbezogene Ansatz der Theorie
entspricht eher einem "qualitativen" Vorgehen in Forschung und Praxis,
aber die Repertory Grid-Technik erlaubt auch eine quantitative
Darstellung und Analyse von Konstrukten und Konstruktsystemen, und
ermöglicht so eine Verbindung dieser beiden - oft als unvereinbar
dargestellten - Vorgehensweisen.
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Ist
die PPK das
gleiche wie "Konstruktivismus"? |
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PPK und
"Konstruktivismus" sind nicht deckungsgleich. Gemeinsam ist ihnen die
Vorstellung, daß die, wie sie finden, "naive" Vorstellung von
einer "Wirklichkeit" außerhalb der menschlichen Wahrnehmung
erkenntnistheoretisch zumindest fragwürdig ist. Unter
"Konstruktivismus" läßt
sich eine Vielzahl von Ansätzen zusammenfassen, darunter der
"Radikale Konstruktivismus", der die Existenz einer "äußeren
Realität" grundsätzlich bestreitet und mit den Namen Humberto Maturana, Francisco
Varela, Heinz
von
Foerster und anderen verbunden ist, und der "Soziale
Konstruktivismus" (mit Kenneth
and Mary Gergen als Protagonisten).
Die Psychologie der
Persönlichen
Konstrukte umfaßt eine stringent ausgearbeitete Theorie, die sich
auf die Konstruktionen des/der einzelnen von der Welt richtet, dabei
anerkennt, daß diese zum Teil durch gesellschaftliche Bedingungen
und Kräfte entstehen und zweifellos durch sie modifiziert werden.
Einige der Unterschiede zwischen den verschiedenen konstruktivistischen
Ansätzen beziehen sich auf Fragen wie:
- Gibt es "wirklich"
eine "reale" Welt "da
draußen" - oder existiert sie nur in unserer Vorstellung?
- eine Frage, die vielen Menschen "akademisch" vorkommen dürfte.
Die
Vertreter der PPK nehmen dazu an, daß wir uns zumindest so
verhalten,
"als ob" diese äußere Welt existiert. Man kann daher ruhig
davon ausgehen, "als ob" es so wäre.
- Oder: Sind wir wirklich
nur "wir selbst" ("solipsistisch", wie
manche Philosophen sagen) -
oder
sind wir
vielmehr das, wozu die
soziale Umgebung uns formt? Die Vertreter der PPK
denken,
daß die Umgebung zwar wichtig ist, daß aber wir als Personen es
sind, die sich
einen Reim darauf machen und sich mit der Umgebung auseinandersetzen
müssen - wozu wir unsere Konstrukte benutzen.
Das ist
wahrscheinlich der Grund, warum die PPK gerade für Praktiker
in verschiedenen Feldern interessant ist, von der klinischen über
die Welt der Erziehung bis hin zum Geschäftsleben. |
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Was
kann ich zur Einführung lesen? |
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Wenn Sie
dies lesen, haben Sie schon das "Internat-Portal" http://www.pcp-net.de
gefunden. Am
einfachsten beschäftigt man sich
zunächst mit den Einführenden
Aufsätzen auf der Website Essential
Readings
(deutschsprachige sind hier
genannt).
Online-Informationen finden sich auch in der
- allerdings englischsprachigen - Internet
Encyclopaedia of PCP, an der
Experten aus
aller Welt arbeiten, um fortlaufend leicht zugängliche
Informationen zur Theorie und Praxis der PPK zur Verfügung zu
stellen.
Eine anspruchsvolle Einführung ist die deutsche Übersetzung
von Bannister &
Fransella's
"Inquiring Man",
auf deutsch erschienen als "Der
Mensch
als Forscher". Eine
sehr lesenswerte Einführung ist die englischsprachige "Einladung"
von Butt & Burr
("Invitation to Personal Construct
Psychology"). Lehrbücher zur
Persönlichkeitspsychologie enthalten meist auch ein Kapitel
über die PPK (s. hier).
Das umfassendste Standardwerk ist heute Fransella's "International
Handbook of Personal
Construct Psychology", 2003 erschienen; eine kürzere
Fassung, die
die wesentlichsten Kapitel enthält, ist das "Essential
Practitioner's Handbook on PCP". In ähnlicher Weise
entspricht dem
klassischen "Manual
of Repertory
Grid Technique" (2nd edition as Fransella,
Bell,
Bannister) ein "Easy
Guide to Repertory Grids" von Devi
Jankowicz.
Auf deutsch empfiehlt
sich die zweibändige "Einführung" von Scheer & Catina,
die sowohl die
Theorie darstellt als auch die Repertory Grid-Erhebung und -Auswertung
beschreibt, und dazu (im zweiten Band) diverse
Anwendungsmöglichkeiten erläutert. Auch Fromms "Repertory
Grid Methodik" ist erwähnenswert.
- Bibliographische
Einzelheiten zu diesen (und vielen anderen)
Büchern finden sich in der englischen
und der deutschen
Bücherliste.
Das (nordamerikanische) Constructivist Psychology Network
(CPN) hat kürzlich einen online bookshop eröffnet, unter der Adresse: http://www.constructivistpsych.org/bookstore.html
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Wie
steht es mit den Originalwerken von Kelly? |
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Das zwei
Bände und tausend Seiten umfassende Großwerk von 1955 wurde
1991 nachgedruckt und ist z. B. ist über "Amazon" noch
antiquarisch erhältlich. Die drei einleitenden Kapitel, die die
Theorie darstellen, sind als Taschenbuch separat gedruckt worden und
auch heute noch erhältlich. Diese sind auch auf deutsch
erschienen, allerdings in nicht unbedingt glücklicher
Übersetzung.
Darüberhinaus gibt es eine posthum erschienene Sammlung von
Artikeln, in denen Kelly einige seiner Ideen weiterentwickelt hat. Sie
erschien 1969 unter dem Titel "Clinical
Psychology and Personality", herausgegeben von Brendan Maher.
- Bibliographische
Einzelheiten findet
man in der Bücherliste.
- Einige kürzere
Aufsätze
Kellys sind auf verschiedenen
Websites zugänglich, s. hier.
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Wo
kann ich mich im Internet
informieren? |
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Gegenwärtig
gibt es etwa 70 Websites in 10 Ländern, die der PCP gewidmet sind.
Darunter sind Homepages von akademischen Einrichtungen, von
Fachgesellschaften, die sich mit PCP beschäftigen, von
Ausbildungsinstituten, und weitere, z. B. persönliche Homepages
von Personen, die mit PCP zu tun haben. Eine Übersicht findet sich hier.
Einen guten Eintritt in die Welt der PCP ermöglicht das PCP Gateway.
- Aktuelle
Informationen finden sich im PCP News Blog.
- Konzentrierte
Information zur
PPK, besonders auch zur Theorie, bietet - auf Englisch - die Internet
Encyclopaedia of
PCP.
- Neuerdings gibt es
eine
Online-Zeitschrift (ebenfalls in englischer Sprache): Personal
Construct
Theory &
Practice. Für den Zugang zum aktuellen Jahrgang benötigt
man ein Passwort, das kostenlos erhältlich ist. Ältere
Artikel sind ohne Passwort zugänglich.
Natürlich kann man auch das
Internet
durchsuchen, indem man z. B. in Suchprogramme wie Google
Stichwörter
wie "Personal
Construct Psychology", "Repertory Grid", or
"George Kelly" eingibt.
Wer sich für
verawndte Themen
wie Konstruktivismus im Allgemeinen oder den "Radikalen
Konstruktivismus" z.B. der Maturana-Schule
interessiert, kann auf der Wiener Website zu Radical
Constructivism fündig werden.
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Gibt
es
Publikationen zur PPK im Internet? |
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Einige.
Wir wissen von etwa 100 Texten, die im Internet zugänglich sind.
Darunter ist der Einführungsteil eines Buchs zu Business
Applications of Repertory Grids (von Stewart
& Stewart).
Näheres hier: On-line
Papers.
Eine
ursprünglich von Gabriele
Chiari in Rom zusammengestellt Bibliographie
mit mehr als
2000 Positionen ist jetzt auch an der Universität Wollongong
in
Australien zugänglich, s. hier.
Besonders
interessant ist die Online-Auswertung
von Repertory Grids,
die Brian Gaines
und Mildred
Shaw in Calgary / Canada zur
Verfügung
stellen, inform des Programmpaketes Web
Grid. |
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Gibt
es
Fachzeitschriften zur PPK? |
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Das
"International Journal of PCP" wurde 1988 begründet und hat seinen
Themenbereich inzwischen auf Konstruktivismus im allgemeinen
ausgeweitet. Es heißt daher jetzt Journal
of
Constructivist
Psychology (JCP).
Mitglieder des
(Nordamerikanischen) Constructivist
Psychology Network
(CPN), der European
Personal Construct Association (EPCA), und der Australasian Personal
Construct Group (APCG) können es zu erheblich
verbilligtzem
Preis beziehen.
Seit 2004 gibt es eine Online-Zeitschrift Personal
Construct Theory &
Practice.
Der Zugang ist kostenlos, aber für den laufenden Jahrgang
benötigt man ein Passwort. |
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Werden
PPK-Ansätze in der akademischen Forschung akzeptiert? |
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Ja.
PPK-Konzepte wurden in einer Reihe von Dissertationen und
Diplomarbeiten verwendet. Institute mit extrem experimenteller
Orientierung tun sich manchmal schwer mit PPK-basierten Arbeiten, aber
normalerweise liefern PCP-Arbeiten genügend Zahlen und sind auch
methodisch anspruchsvoll genug, um "evidenzbasierten" Gutachtern zu
genügen...
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Ich
bin kürzlich auf die PCP gestoßen und würde in meiner
Arbeit gern
Repertory Grids verwenden, aber mein Betreuer versteht nichts von PCP. |
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Es ist
tatsächlich oft schwierig, im eigenen Fachbereich einen geeigneten
Betreuer mit einschlägigen Kenntnissen zu finden. Oft erhält man in den PCP-Netzwerken, den Mailing lists,
wertvolle Hinweise, und deren
Mitglider sind meist sehr hilfreich und nachsichtig gegenüber
Neulingen. Aber man sollte sich dann mit den Grundlagen schon vertraut
gemacht haben (s. Essentials)
und so
präzise wie möglich fragen.
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Was ist
ein Repertory Grid? |
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Ein
Repertory Grid ist ein von George Kelly entwickeltes Verfahren zur
Erhebung von persönlichen Konstrukten. Er nutzte die sehr
grundlegende Tatsache, daß unsere Begriffe, Ideen, Vorstellungen,
Haltungen, Einstellungen in der Regel auf Vergleichen beruhen, d. h.
der Suche nach Ähnlichkeiten und Unterschieden. Die Methode
benutzt Vergleiche von (in der Regel) Triaden (Dreiergruppen) von
Beurteilungsgegenständen (z. B. für die Befragungsperson
wichtige Personen). Dadurch gewinnt man zweipolige Dimensionen
(Beschreibungen), die als Hinweise auf die "Konstrukte" betrachtet
werden, die eine Person in der Begegnung und Auseinandersetzung mit der
Welt benutzt. Diese Prozedur wird mit anderen Triaden mehrfach
wiederholt, und man erhält schließlich eine zweidimensonale
Matrix (das "Grid" oder Gitter), in deren Zellen Zahlen als
Beurteilungen jedes Elementes (z. B. der Personen) in Bzug auf jedes
Konstrukt eingetragen werden. Diese Zahlenmatrix kann direkt
interpretiert werden oder mit Hilfe statistischer Auswertungsmethoden
(z. B. Faktoren- oder Clusteranalysen).
In gewisser Weise ist das Repertory Grid-Verfahren wie ein Fragebogen,
den die befragte Person selbst entwickelt: die von ihr selbst
gefundenen Konstrukte dienen als "Items" zur Beurteilung der Personen,
die zu ihrer Gewinnung verwendet wurden.
Statt Personen können auch (fast) beliebige andere
Beurteilungsgegenstände verwendet werden - auch für sie haben
wir Konstrukte.
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Kann
man
die Anwendung der Repertory Grid-Technik
aus Büchern lernen oder ist eine spezielle Ausbildung erforderlich? |
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Grundsätzlich
ist es empfehlenswert, die Anwendung der Repertory Grid-Technik von
Experten mit Erfahrungen in der Grid-Erhebung zu lernen, da diese eine
Art Interview darstellt, also eine zwischenmenschliche Situation, in
der besonders Anfänger leicht Fehler machen können, z. B.,
ohne es zu bemerken, auf die Konsttuktgewinnung Einfluß zu
nehmen. Aber oft ist kein Experte erreichbar und man ist auf
Selbstlern-Verfahren angewiesen, wie sie z. B. d Enquire
within-Webseite
anbietet.
Aber natürlich sind auch gute Bücher sehr hilfreich, um sich
die Grundlagen anzueignen. Empfehlenswert sind die Einführungen
von Scheer &
Catina und
von Fromm,
aber auch die
englischsprachigen Bücher von Jankowicz
("Easy
Guide to RG") oder der
umfassendere Klassiker von "Fransella-Bell-Bannister".
Einzelheiten findet man hier
und hier.
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Ist
die
PPK nur für Psychologen von Interesse? |
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Nein. Die
PPK wurde zwar von einem Psychologen entwickelt und die wesentlichsten
Anwendungsgebiete waren zunächst Psychologie und Psychotherapie.
Der Anwendungsbereich hat sich jedoch in den letzten fünfzig
Jahren über die Klinische Psychologie, und über die
Psychologie insgesamt hinaus erweitert. Kognitionswissenschaft,
Erziehung und Ausbildung, Architektur, Krankenpflege, Sozialarbeit,
Organisationsentwicklung und sogar Theologie zählen zu den
Disziplinen, in denen sich der Personal-Construct-Ansatz als brauchbar
erwiesen hat.
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Ist
die
PPK nur eine Theorie oder gibt es praktische
Anwendungen? |
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Die PPK
entstand als Theorie vor dem Hintergrund praktischer
Interessen, ursprünglich in der Klinischen
Psychogie (d. h. um Menschen mit seelischen Störungen
besser helfen zu können). Doch es dauerte nicht lange, bis
Personen, die als Berater für Organisationen
tätig waren, den Nutzen dieses Ansatzes
erkannten, und ebenso in Erziehung und Ausbildung, wo das Eingehen auf
die Unterschiedlichkeit der Kinder von entscheidender Bedeutung ist.
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Gibt es die
Möglichkeit einer besonderen
Ausbildung in Theorie und Praxis der PPK? |
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Gegenwärtig
wird eine systematische Ausbildung nur in
England, Italien, Spanien und Serbien angeboten. In England gibt es
zwei Institutionen, die auch Fernkurse anbieten: das von Fay Fransella
begründete PCP Centre
an
der University of Hertfordshire nahe London und PCP Education and Training.
Sie
bieten Ausbildung im klinischen Bereich an und in der Anwendung in
Organisationen und Betrieben. Näheres auf den entsprechenden Websites.
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Ist
Psychotherapie auf der Grundlage der PPK
offiziell anerkannt?
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Anders als
in England, wo Psychotherapie auf der Grundlage der PPK offiziell
anerkannt ist (über eine "Charter" der Therapie-Organisationen),
ist dies in Deutschland nicht der Fall. Der sozialrechtlichen
Anerkennung (die die Fianzierung durch gesetzliche Krankenkassen
betrifft) erfreuen sich ohnehin nur tiefenpsychologische und
verhaltenstherapeutische Schulen. Die PPK ist als Grundlage eines
therapeutischen Ansatzes hierzulande weitgehend unbekannt und Elemente
daraus werden vermutlich nur von wenigen Psychotherapeuten in ihrer
Praxis genutzt.
Ein europäisches Netzwerk von Psychotherapeuten mit einem
konstruktivistischen Hintergrund ist geNrade ins Leben gerufen worden,
das European
Constructivist Therapy Network (ECTN)
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Wo ist die
PPK weltweit
vertreten? |
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Die PPK
entstand in den USA und verbreitete sich daher
zunächst in englischsprachigen Ländern: Großbritannien,
Kanada, Australien. In den letzten 20 Jahren sind auch in Italien,
Spanien, Deutschland und in geringerem Ausmaß auch in einigen
anderen europäischen Ländern PPK-Arbeitsgruppen entstanden.
Die verfügbare Literatur und auch die Aktivitäten in den
internationalen email-Netzwerken zeigen, daß die PPK inzwischen
eine weltweite Bewegung darstellt, von Chile über Norwegen bis
Hongkong und Neuseeland. Außer der Antarktis sjnd alle Kontinente
in der Leserschaft des e-Journals PCT&P vertreten. Näheres
siehe hier.
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Wo
kann
man Personen treffen, die sich mit der PPK
beschäftigen? |
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Das
hängt davon ab, in welcher Weltgegend man lebt und was für
Reisemöglichkeiten man hat. In einigen Ländern gibt es lokale
Gruppen, die sich regelmäßig treffen. In Deutschland finden
zur Zeit keine regelmäßigen Konferenzen statt.
Empfehlenswert ist die Teilnahme an regionalen und internationalen Konferenzen,
die meist in zweijährigem Turnus stattfinden.
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Gibt es
"chat rooms" oder
Diskussionsgruppen für PPK
im Internet? |
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In
Echtzeit operierende "chat rooms" sind uns nicht bekannt, aber es gibt
mehrere (englischsprachige) internationale Internet-Diskussionsgruppen:
eine allgemeine Mailing list,
eine
forschungsorientierte - auf Repertory Grids konzentrierte - namens PCPtools,
und
eine weitere im Zusammenhang mit dem Grid-Auswertungsprogramm EnquireWithin.
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Gibt
es
Fachgesellschaften oder andere
Organisationen, die sich mit PPK beschäftigen? |
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Die an der
PPK interessierten Personen scheuen das Vereinswesen, daher gibt es
keine weltweite Organisation. Es gibt jedoch drei "regionale"
Organisationen: das Constructivist
Psychology
Network
(CPN) in Nodamerika, die European
Personal Construct Association
(EPCA) und die Australasian
Personal Construct Group (APCG) (Australasia ist ein
Oberbegriff
für Australien, Neuseeland und Ozeanien), die alle auch Mitglieder
von außerhalb aufnehmen.
Neuerdings entstehen Netzwerke, die speziellen Themen gelten. Ein EuropeanConstructivist
Psychotherapy Network ist gerade von
Massimo
Giliberto in Italien, Dusan Stojnov in Serbien und Mary Frances in
Großbritannien gegründet worden. Auf
Verbindungen zwischen PPK und Kunst (im weiteren Sinne) richtet sich
das Arts-and-PCP Network
(http://www.arts-con.net). Politik
und PCP ist das Thema einer entsprechenden Arbeitsgruppe.
Die Deutsche
Arbeitsgruppe zur
Psychologie der Persönlichen Konstrukte (DPPK), die Anfang
der
80er Jahre entstand, ist gegenwärtig inaktiv, was die vormals
jährlichen Konferenzen betrifft, wird sich aber voraussichtlich in
absehbarer Zeit als Netzwerk neu konstituieren. Informationen hier.
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Wo
und
wann finden Konferenzen und Kongresse zur
PPK statt?
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Das
herausragende Ereignis ist der International
Congress on
PCP, der alle zwei Jahre stattfindet, im Wechsel zwischen
Nordamerika, Europa und Austral(as)ien. Die letzte fand 2007 in
Brisbane (Australien) statt. Eine Liste früherer und geplanter
Kongresse findet sich hier.
Regionale Konferenzen finden in
Nordamerika,
Europa und Austral(as)ien in den Jahren zwischen den Internationalen
Kongressen statt, im Jahre 2006 in Kristianstad (Schweden),
San
Marcos bei San Diego
(USA) und in Wollongong
(Australien).
Informationen über nationale und lokale Treffen kann man den Websites
der
jeweiligen Gruppen entnehmen.
Gerade für Neulinge sind PPK-Konferenzen hilfreich, da die
teilnehmenden Vertreter der PPK in
der Regel
als kooperativ und wenig profilierungsbedürftig empfunden werden.
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Wo finde ich Informationen
über
aktuelle Entwicklungen in der PCP? |
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Sie
können sich der PCP mailing list anschließen, aber Sie sollten auch
regelmäßig das PCP News Blog
konsultieren, wo Sie Informationen über Kongresse,
Neuerscheinungen, PPK-Organisationen und verschiedene andere
Entwicklungen finden - und leider auch Nachrufe.
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Schließlich
- könnte es sein, daß die
PPK nur einer weitere Facette in dem unübersichtlichen Gemenge des
"Psychobooms" ist?
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Nun, die
vermutlichen Mitglieder einer "Sekte" sind
vermutlich nicht die zuverlässigsten Gewährsleute. Aber man
kann festhalten, daß die Personen, die sich für die PPK
interessieren, einfach Forscher und Praktiker sind, die die Konzepte
und Instrumente der PPK für ihre professionalle Praxis
nützlich gefunden haben. Aber es ist richtig, daß die
PPK-"Bewegung" nicht gerade zum "Mainstream" der Psychologie zählt
und von einem "Boom" keine Rede sein kann. Kleine Gruppen mit einer
besonderen Fachsprache und einem umfangreichen Hauptwerk, das eine
"überlebensgroße" charismatische
Gründerpersönlichkeit - die George Kelly zweifellos war -
verfaßt hat, geraten leicht in den Verdacht, eine Art Sekte zu
sein.
Die Gruppe von Personen, die irgendwann auf die PPK gestoßen ist,
ist immer noch relativ klein. Das liegt zum Teil daran, daß
bisher der Zugang zu PPK-Publikationen aus simplen technischen
Gründen schon quantitativ eingeschränkt war. Man kann hoffen
- und es gibt Anzeichen dafür -, daß die Entstehung des
Internet die Verbreitung der Ideen und Konzepte, die die PPK ausmachen,
fördern wird - - - weil "wir" der Überzeugung sind, daß
der Ansatz der Psychologie der Persönlichen Konstrukte besser als
viele andere "Schulen" in der Psychologie und den Sozial- und
Kulturwissenschaften überhaupt geeignet ist, die "Conditio Humana"
(wie die Lage der Menschheit traditionell und etwas hochtrabend
bezeichnet wird) zu verstehen und vielleicht zu verbessern. Aber wir
können uns auch irren - denn, wie Kelly sagt: es gibt immer auch
alternative Konstruktionen für die Wirklichkeit - - -
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Jörn
Scheer
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